Der Begriff des Plattenkalks ist untrennbar mit Solnhofen verknüpft. Schon die Römer bauten Solnhofener Platten ab, um ihre Bäder damit auszukleiden. Weltweit berühmt wurde der Solnhofener Plattenkalk 1798 mit der Erfindung der Lithografie durch Alois Senefelder. Fortan bewirkte die globale Nachfrage eine internationale Blüte im Abbau der Solnhofener Platten. Schon um 1900 führten Solnhofener Natursteinbetriebe Zweigstellen in Amerika. Bis heute werden Solnhofener Boden- und Wandplatten sowie Treppenstufen in Städten wie Paris, New York und Dubai verlegt.
Der Solnhofener Plattenkalk ist ein biologisches Produkt, entstanden vor etwa 150 Millionen Jahren aus mikroskopisch kleinen, pflanzlichen Überresten in Lagunen des Urmittelmeeres. Dünne Platten wurden als Schiefer bezeichnet. Einzelschichten bis dreißig Zentimeter Mächtigkeit hießen früher Bänke. Der Begriff Plattenkalk, früher begrenzt auf Natursteinplatten mittlerer Stärke, hat sich für alle karbonatischen Meeressedimente durchgesetzt, bei denen die biogene Durchwühlung des Meeresbodens - aus welchen Gründen auch immer - partiell oder teilweise aussetzte, wodurch die ursprüngliche Feinschichtung der Sedimente unverändert erhalten geblieben ist.